Mit Aufgaben wachsen
Blumenschalen bepflanzen, Telefontraining, Hilfe beim Übersiedeln oder Begleitung bei Arztbesuchen: Die Aufgaben in der Mobilen Begleitung bei der Lebenshilfe OÖ sind äußerst vielfältig. Silke Rosenbüchler, die mobile Begleiterin von Isabella Massner, freut sich nach wie vor, an diesem spannenden Aufgabenfeld wachsen zu können.
Vor zehn Jahren wäre es für Isabella Massner noch unvorstellbar gewesen, alleine mit dem Zug nach Linz zu fahren. „Ich habe mir das einfach nicht zugetraut“, erzählt die 39-Jährige, die in einer Wohnung in Wels in der Nähe des Bahnhofes wohnt und von der Lebenshilfe Oberösterreich mobil begleitet wird. Doch das hat sich grundlegend geändert: Kürzlich war Isabella Massner alleine in Wien bei der Preisverleihung eines Schreibwettbewerbs, bei dem sie mitgemacht und gewonnen hat, und sie besucht regelmäßig ihre Familie im Burgenland.
Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hat Silke Rosenbüchler. Die 54-Jährige ist die mobile Begleiterin der Lebenshilfe Oberösterreich von Isabella Massner seit 2016. Der Job hat sich „ergeben“: „Ich habe eine pädagogische Ausbildung abgeschlossen und in diversen Horten gearbeitet. Zu der Zeit habe ich eine neue Arbeit mit nur ein paar Stunden gesucht und bin dann mit sechs Stunden pro Woche bei der Lebenshilfe OÖ gelandet.“ Unter „mobiler Begleitung“ hätte sich die diplomierte Lebens- und Sozialberaterin nicht viel vorstellen können. Sie habe eine kleine Einweisung von ihrer Vorgängerin bei Isabella Massner bekommen und sei dann nach und nach gut in die Aufgaben hineingewachsen.
VIELFÄLTIGES AUFGABENGEBIET
Im Bereich „Mobil betreutes Wohnen“ (MBW) arbeiten bei der Lebenshilfe OÖ 43 Personen. Es werden rund 60 Klient*innen in ganz Oberösterreich begleitet, die selbstständig wohnen, jedoch in manchen Lebensbereichen Unterstützung benötigen und annehmen möchten. So unterschiedlich wie die Bereiche sind, in denen die Menschen Unterstützung benötigten, so unterschiedlich ist auch das Aufgabengebiet der mobilen Begleiter*innen.
Für Silke Rosenbüchler machen die unterschiedlichen Aufgaben den Job so spannend: „Man erlebt immer wieder was Neues, ich kann von meinen Alltagserfahrungen viel einbringen und lerne selbst immer wieder dazu.“ Sie unterstützt Isabella Massner überall dort, wo diese gerade Hilfe benötigt. Das seien dann einmal ganz „praktische“ Dinge, wie etwa das erste Bepflanzen von Grabschalen nach dem Tod der Mutter und die Organisation eines Umzugs bis hin zu gemeinsamen Terminen bei Ärzt*innen oder Telefontraining. „Isabella ist immer selbstständiger geworden, Telefonieren ist gar kein Thema mehr, Arzttermine macht sie selbstständig“, freut sich die Lebenshilfe-Mitarbeiterin und nennt als das Schöne am Job „das Gefühl, etwas Sinnvolles zu machen.“
Mit Severin Schnölzer als Bereichsleitung für Mobil betreutes Wohnen habe sie einen Vorgesetzten, denn sie bei Fragen jederzeit anrufen könne und daneben gäbe es bei den monatlichen Teambesprechungen mit den anderen mobilen Begleiter*innen einen guten Austausch. Silke Rosenbüchler fühlt sich bei der Lebenshilfe OÖ als Mitarbeiterin „gut aufgehoben und sehr wertgeschätzt“.
WÜNSCHE FÜR DIE ZUKUNFT
In den ersten Jahren hätten die beiden noch viele Termine gemeinsam wahrgenommen, mittlerweile würde Isabella Massner diese alle alleine erledigen. Die Klientin hätte auch gelernt, wo sie sich überall Unterstützung holen könne. Für die Zukunft wünscht sich Isabella Massner noch einmal einen Umzug in eine neue Wohnung und einen fixen Arbeitsplatz. Den Einstieg in den Job hat sie bereits mit einem erfolgreichen Praktikum im Sekretariat der Stadtpfarre Wels gemacht. Mit Silke Rosenbüchler hat sie die nötige Unterstützung in den verschiedensten Bereichen an ihrer Seite.

v.l.n.r.: Isabella Massner mit ihrer Mobilen Begleiterin Silke Rosenbüchler
3.6.2024